10 Gründe, warum die SCD-Diät deinem Reizdarm helfen wird!

In meinem letzten Blogartikel habe ich dir eine eindrucksvolle, wissenschaftlich dokumentierte Heilung eines schweren Reizdarmsyndroms durch die Spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) beschrieben. Warum meine geliebte SCD nicht nur für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sondern auch für deinen Reizdarm perfekt geeignet ist, möchte ich dir gern im heutigen Beitrag erläutern. Deshalb folgen nun 10 wissenschaftlich belegte Gründe, warum dein Reizdarm von der Speziellen Kohlenhydratdiät profitieren wird. Denn nicht umsonst gehören die SCD und ihr verwandte Diäten zu den Wunderwaffen bei der Reizdarm-Therapie!

 

Legen wir los!

 

1. Die SCD erhöht die Artenvielfalt deiner Darmflora!

Gern wird heute über die Bedeutung bestimmter probiotischer Darmbakterien, z.B. Bifidobakterien oder Laktobazillen, philosophiert. Dabei wird gern vergessen, dass sich eigentlich alle Mikrobiomforscher darüber einig sind, dass eine andere Variable noch wichtiger für die Darmgesundheit ist. Es handelt sich dabei um die Artenvielfalt deiner Darmflora bzw. die so genannte "gastrointestinale Biodiversität". Alle Darmerkrankungen sind mit einer deutlich verarmten Artenvielfalt der Darmflora assoziiert (20-30% weniger Spezies). Eine Erholung der gastrointestinalen Biodiversität geht hingegen mit symptomatischen, biochemischen und strukturellen Verbesserungen der Darmerkrankung einher. 

 

Diese Erhöhung des Artenreichtums deiner Darmflora erreichst du nachweislich am ehesten mit Kostformen wie der SCD. Dabei sind diese sogar der beliebten Mediterranen Diät und anderen gesunden Ernährungsprotokollen überlegen (z.B. Barone et al.,2019Walters et al.,2014). 

Grafische Darstellung der Verbesserung der gastrointestinalen Biodiversität durch die SCD-Diät: Eine Vermehrung von 134 bakteriellen Spezies innerhalb von wenigen Wochen!
Die Spezielle Kohlenhydratdiät SCD erhöhte in zahlreichen Interventionsstudien innerhalb nur weniger Wochen signifikant die wichtigste Variable für die Darmgesundheit: die gastrointestinale Biodiversität. Entnommen aus: Walters et al.,2014.

2. Die Spezielle Kohlenhydratdiät lindert deine Entzündungen!

Der Reizdarm gilt inzwischen als "chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit der Beteiligung von Mastzellen". Obwohl der Erkrankung der Stellenwert einer erhöhten Entzündungslast lange Zeit abgesprochen wurde, sind heute die Erhöhung zahlreicher Entzündungsmarker (hs-CRP, Histamin, Calprotectin usw.) und auch jene proentzündlicher Zytokine (IL-6, TNF-alpha etc.) gut belegt. 

 

Die SCD konnte ihr antientzündliches Potential bereits vielfach in wissenschaftlichen Studien unter Beweis stellen, in denen sie Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa schnell und zuverlässig in die Remission führte. Verschiedene Entzündungsmarker wurden dabei signifikant reduziert oder sogar normalisiert (Konijeti et al.,2017Suskind et al.,2018).

Tabellarische Darstellung der verbesserten Aktivitätsindizes und Entzündungsmarker durch die SCD-Diät. Beispiel: erhöhtes CRP vor der Diät 70% der Probanden, nach der Diät nur noch 20% der Probanden!
Die SCD ist in der Lage, auch stark erhöhte Entzündungsparameter wie das CRP im Rahmen eines akuten CED-Schubes innerhalb weniger Wochen zu normalisieren. Entnommen aus: Suskind et al.,2018.

3. Die SCD ist die beste Darmsanierung und Probiotika etc. meilenweit überlegen!

Die Dysbiose der Darmflora, also ein ungünstiges Verhältnis der Darmbakteriengattungen und -spezies (aber auch anderer Mikroorganismen), ist einer der Hauptkrankheitsmechanismen beim Reizdarmsyndrom und unter anderem für die Kohlenhydratunverträglichkeiten (auch FODMAP-Intoleranz) verantwortlich. Viele Betroffene des Reizdarmsyndroms versuchen mithilfe von Probiotika (also lebensfähigen Darmbakterien) ihre Darmflora zu sanieren. Doch diese Strategie kann nicht von Erfolg gekrönt sein, denn die heute verfügbaren Probiotika siedeln sich nachweislich nicht im Gastrointestinaltrakt an. Das bedeutet keinesfalls, dass ihr Einsatz beim Reizdarm überflüssig wäre, denn sie entfalten ihre positiven Wirkungen auf anderen Wegen (z.B. indem sie dein Immunsystem zu bestimmten Reaktionen zwingen, die Darmbarriere stärken und so weiter). Für den Zweck der Darmsanierung sind sie allerdings nicht geeignet. 

 

Neben der Stuhltransplantation (fecal microbiota transplantation, FMT) ist die Ernährungsumstellung ein besonders probates Mittel um eine gesündere und entzündungsärmere Darmflora zu forcieren. So vermehrt die Spezielle Kohlenhydratdiät nicht nur probiotische, gesundheitsfördernde Darmbakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien, sondern vermindert auch die Konzentrationen potenziell-pathogener Keime wie Klebsiella, Escherichia oder Clostridien (Suskind et al.,2018). 

Grafische Darstellung der Darmsanierung durch die SCD-Diät. Probiotische Darmbakterien wurden stark vermehrt (z.B. Bifidobakterien), während problematische Keime (z.B. Clostridien) reduziert wurden.
Eine Darmsanierung ist mit der SCD-Diät unproblematisch, kostengünstig und nebenwirkungsfrei möglich! Sie vermehrt probiotische Bakterien (etwa Bifidobakterien), während sie gleichzeitig potenziell-pathogene Keime reduziert. Entnommen: Suskind et al.,2018

4. Die SCD stabilisiert deine überaktiven Mastzellen!

Ein weiterer, inzwischen gut belegter, Krankheitsmechanismus des Reizdarmsyndroms ist die Hyperplasie und Überaktivierung spezifischer Immunzellen, Mastzellen genannt. Diese Abwehrzellen spielen eine bedeutende Rolle bei der Abwehr von Erregern, aber auch bei allergischen Reaktionen. Werden sie getriggert, setzen sie verschiedene entzündliche Botenstoffe frei, darunter Histamin, Tryptase, TNF-alpha und viele weitere. Beim Reizdarm sind diese Immunzellen zumeist lokal (= im Gastrointestinaltrakt) vermehrt und setzen verstärkt die genannten Botenstoffe frei. Die Stabilisierung der Mastzellen durch verschiedene Medikamente wie Ketotifen oder DNCG ist heute einer der vielversprechendsten Therapieansätze beim Reizdarmsyndrom und birgt sogar die Hoffnung auf das vollständige Rückgängigmachen des Krankheitsgeschehens (= Heilung). 

 

Doch was Medikamente können, kann die liebe Natur schon lange! Zwei Elemente der SCD eignen sich wissenschaftlichen Befunden nach am ehesten, um die überaktivierten Immunzellen zu bändigen. Zum einen handelt es sich durch den Verzicht auf Getreide und andere Stärkequellen wie Kartoffeln etc. zumeist um eine kohlenhydratarme Diät (siehe auch unten). Bei dieser Ernährungsweise ist dein Körper gezwungen, von der Verwertung von Zucker auf die Verstoffwechslung von Fetten umzustellen. Hierbei entstehen Ketonkörper, welche dein Körper von nun an als Energiequellen nutzt. Die Präsenz von Ketonkörpern stabilisiert die Mastzellen und hindert sie signifikant an der Freisetzung von Histamin und Co. (Nakamura et al.,2014). [Anmerkung: Um diesen Effekt zu erzielen ist keinesfalls eine vollständige Ketose bzw. ketogene Diät notwendig!] 

 

Weiterhin erhöht sich durch den Verzehr klassischer SCD-Mahlzeiten typischerweise der Ballaststoffkonsum, denn die Einbeziehung "leerer Kalorien" wie Reis, Brötchen, Süßigkeiten etc. ist nun nicht mehr möglich. Diese werden dann durch Gemüse, Obst, Nüsse und Samen und später auch Hülsenfrüchte ersetzt. Auch diese erhöhte Ballaststoffzufuhr trägt zu einer weiteren Stabilisierung der Mastzellen bei (Folkerts et al.,2018). 

 

5. Die SCD-Diät kann deine Dünndarmfehlbesiedlung beheben!

Die wohl verbreitetste Ursache hinter den quälenden Reizdarmbeschwerden ist die Dünndarmfehlbesiedlung bzw. Dünndarmdysbiose. Laut Untersuchungen des Reizdarm-Experten Prof. Mark Pimentel liegt diese bei bis zu 80% der Reizdarmpatienten vor. Inzwischen wissen wir, dass es weniger auf die gesteigerte mikrobielle Last im Dünndarm ankommt, sondern viel eher auf das Überwuchern desselben mit gram-negativen, Endotoxin-tragenden Bakterien wie Escherichia, Klebsielle oder Pseudomonas. Wie bereits unter Punkt 3 geschildert, kann die SCD genau diese Bakterienarten nachhaltig reduzieren, da alle gram-negativen Bakterien auf die Verwertung von Kohlenhydraten und besonders von Stärke spezialisiert sind. 

 

Die SCD kann also helfen, eine bestehende Dünndarmfehlbesiedlung zu minimieren (Achufusi et al.,2020) und dadurch die Symptome wie Durchfälle, Bauchschmerzen und Blähungen zu beheben. 

 

6. Die SCD heilt deine Darmbarriere bzw. dein Leaky-Gut-Syndrom

Eine übermäßig durchlässige Darmbarriere, auch häufig als Leaky-Gut-Syndrom bezeichnet, ist beim Reizdarmsyndrom ebenfalls prävalent. Dies hat auch damit zu tun, dass durch das Krankheitsgeschehen eine Art "Teufelskreislauf" in Gang gesetzt wird: So fördern Entzündungen (etwa induziert durch Botenstoffe aus Mastzellen), aber auch Lipopolysaccharide (Endotoxine aus gram-negativen Bakterien - siehe Dysbiose oder Dünndarmfehlbesiedlung) eine vermehrt durchlässige Darmbarriere, indem sie diesen Schutzschirm unter Beschuss nehmen. Gelangen Endotoxine, Nahrungsproteine und andere Fremdkörper dann ins Epithelgewebe oder durchdringen die Darmbarriere vollständig, antwortet dein Immunsystem mit weiteren Entzündungsreaktionen und der Aktivierung von Immunzellen. 

 

Das Leaky-Gut-Syndrom ist mit der Entstehung von Nahrungsmittelallergien (Typ I und Typ IV) und systemischen Beschwerden (Erschöpfung, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen etc.) beim Reizdarm assoziiert. 

 

Diäten wie die Spezielle Kohlenhydratdiät, GAPS oder auch Autoimmun-Paleo (AIP) können die Darmbarriere nachhaltig regenerieren und dein System vor weiteren Angriffen durch LPS und Antigene schützen (Toth et al.,2016).

Grafische Darstellung des PEG400-Tests zur Bestimmung der Funktion der Darmbarriere. Nach 10 Monaten Paleodiät war die Darmbarriere eines Patienten mit Morbus Crohn nicht mehr übermäßig durchlässig.
Normalisierung des Leaky-Gut-Syndroms (Wiederherstellung der Darmbarrierefunktion) mit einer Version der Paleodiät innerhalb von 10 Monaten bei einem Patienten mit Morbus Crohn. Entnommen aus: Toth et al.,2016.

7. Die SCD ist eine kohlenhydrat-reduzierte Diät!

Gleich mehrere beeindruckende Interventionsstudien zeigen, dass eine kohlenhydratarme Diät die Beschwerden des Reizdarms signifikant lindern kann. So verbesserte eine kohlenhydratreduzierte Kost innerhalb von nur vier Wochen die Bauchschmerzen und Stuhlfrequenz und -konsistenz von Patienten mit einem schweren Reizdarmsyndrom (Austin et al.,2009). Ihre Stuhlfrequenz verminderte sich von zuvor 3x auf 1x pro Tag und die Stuhlkonsistenz veränderte sich von "Durchfall" zu "normal". Alle Teilnehmer konnten aufgrund ihrer starken symptomatischen Fortschritte als "Responder" kategorisiert werden! 

 

Wie bereits weiter oben erwähnt, handelt es sich bei der SCD zumeist ebenfalls um eine stark kohlenhydratreduzierte Kost, vor allem wenn die notwendigen Phasen der Diät hinreichend beachtet werden. Ähnliche Effekte wie die oben beschriebenen sind also für dich durchaus erwartbar.

Grafische Darstellung der Linderung von Bauchschmerzen beim Reizdarmsyndrom durch kohlenhydratarme Diät. Die Reduktion entspricht deutlich über 50%.
Starke Verbesserungen der Bauchschmerzen im Rahmen des Reizdarmsyndroms durch eine kohlenhydratreduzierte Diät innerhalb von vier Wochen. Entnommen aus: Austin et al.,2009.

8. Die SCD vermeidet Stärke und Sucrose!

Viele Betroffene des Reizdarmsyndroms leiden unter einem Hypomorphismus des Sucrase-Isomaltase-Gens (SI). Dies hat zur Folge, dass diese Patienten Stärke und Haushaltszucker enzymatisch nicht verarbeiten können, was bei deren Verzehr in schlimmen Bauchbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfällen und Blähungen reduziert. Dieses Phänomen ist so weit verbreitet, dass in einer Studie an 105 zufällig ausgewählten Reizdarmbetroffenen demonstriert werden konnte, dass durch eine stärke- und sucrosefreie Diät sage und schreibe über 30% der Reizdarmpatienten vollständig beschwerdefrei wurden und dies innerhalb von nur vier Wochen (Nilholm et al.,2019). Doch auch die anderen Teilnehmer verbesserten ihre Darmbeschwerden massiv - viele wechselten aus der Kategorie "stark ausgeprägt" in die Kategorie "mild"! 

 

Die Spezielle Kohlenhydratdiät ist per Definition stärke- und sucrosefrei und führt deshalb auch zu den gleichen Erfolgen!

 

9. Die SCD ist glutenfrei! (und ATI-frei)

Die Nicht-Zöliakie-assoziierte-Glutensensitivität (NZGS) ist eine Reaktion des angeborenen Immunsystems auf das Klebeprotein Gluten. Sie ist nicht mit der Zöliakie zu verwechseln, obwohl sich einige Pathomechanismen und klinische Phänomene überschneiden. Die NZGS ist jedoch deutlich häufiger in der Allgemeinbevölkerung zu beobachten. Experten schätzen ihre Prävalenz auf bis zu 6%. Aufgrund der typischen Darmbeschwerden, welche jenen des Reizdarms gleichen, finden wir unter Betroffenen mit der Diagnose "Reizdarmsyndrom" eine noch wesentlich größere Verbreitung. 

In einer Interventionsstudie der Universität Greifswald erreichten 60% der teilnehmenden Reizdarmpatienten eine vollständige Normalisierung ihrer Darmbeschwerden innerhalb von einem halben Jahr mit glutenfreier Ernährung, so wie diese auch von Zöliakiekranken praktiziert werden muss (Wahnschaffe et al.,2007). Die glutenfreie Diät erzielte wiederholt beeindruckende Erfolge bei den Betroffenen des Reizdarmsyndroms. Neben dem Gluten werden aber noch weitere Komponenten des Getreides, etwa Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) oder Fruktane, diskutiert, welche für die Symptome verantwortlich sein könnten. 

 

Die SCD-Diät eliminiert alle Getreide und Pseudogetreide. Sie ist somit vollständig glutenfrei. Egal, ob dein Körper nun ein Problem mit Gluten, ATI oder Fruktanen hat - du wirst von der Speziellen Kohlenhydratdiät profitieren! 

 

10. Die Spezielle Kohlenhydratdiät eliminiert die zwei schlimmsten Übeltäter für deine Darmgesundheit!

Na, kannst du bei dieser Überschrift schon erraten, wen ich damit meine? Kleiner Tipp: Was haben alle Ernährungsprogramme, die sich in Studien als heilsam für Darmerkrankungen erwiesen haben, gemeinsam? Was verbindet so unterschiedliche Diäten wie SCD, Paleo, die mediterrane Kost, die traditionelle japanische Diät usw.? Richtig, der Verzicht auf die "Errungenschaften" der modernen Lebensmittelindustrie, vorrangig Zucker und synthetische Zusatzstoffe. Willst du deine Darmgesundheit zurückerobern und deinen Bauch glücklich und beschwerdefrei erhalten, dann sollte deine Diät möglichst unverarbeitet und natürlich sein! 

 

Heute wissen wir, dass es für den Darm kaum ein größeres Gift gibt als Industriezucker (z.B. Khan et al.,2020) und künstliche Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe (z.B. Marion-Letellier et al.,2019). Nicht umsonst ist der westliche Lebensstil, versinnbildlicht durch den "american way of life" stark mit den verschiedensten Darmerkrankungen assoziiert. Auch ihr erstes Auftreten erfolgte in den westlichen Industrienationen - bis 1890 war das Phänomen des Reizdarms in der Wissenschaft unbekannt, was sich durch die Expansion der Lebensmittelindustrie ändern sollte. 

 

Die SCD lässt keinen dieser beiden Teufel in deiner Ernährung zu und verhindert dadurch schlimmeres ... 

 

Überzeugt? Was ist dann jetzt zu tun?

Das hängt in erster Linie von deinem Charakter ab! Grundsätzlich gibt es nämlich zwei Wege, an die SCD heranzugehen. Du könntest einerseits durch den intelligenten Einsatz erweiterter Reizdarm-Diagnostik herausfinden, ob spezifische Prädiktoren dafür sprechen, dass die SCD für dich funktionieren wird. Geeignet wären dafür vor allem die Bestimmung des Dysbiose-Index, der Biodiversität, einer Überwucherung mit gram-negativen Bakterien und einer gestörten Darmbarriere (Zonulin ist auch ein Prädiktor für die NZGS), sowie das Vorliegen einer Dünndarmfehlbesiedlung. Der Nachteil dieser Methode liegt im Kostenfaktor, wobei meiner Einschätzung nach aber klar die Vorteile überwiegen. So gibt es auch noch weitere Krankheitsmechanismen beim Reizdarmsyndrom, welche selbst durch die SCD unangetastet blieben (etwa die systemische Nickelallergie, das Gallensäureverlustsyndrom usw.). Durch die erweiterte Diagnostik hättest du gleich mehrere Anhaltspunkte, ob sich ein 12-18 Monate andauernder Versuch mit der SCD lohnen würde, denn so lange kann es tatsächlich dauern, um endlich wieder beschwerdefrei zu werden ... 

 

Auch möglich ist aber natürlich das Vorgehen nach dem Prinzip "trial and error" getreu dem Motto "Versuch macht klug". Dann solltest du dir jetzt am besten einen Überblick über die Ernährungsform verschaffen, die dich nun für die nächsten Monate täglich begleiten wird. Hierfür kannst du gern meine SCD-Lebensmittelliste nutzen. Falls du wie ich zu den eher unkreativen Menschen in der Küche gehören solltest, dann kann es nicht schaden, dich mit einigen guten Kochbüchern einzudecken. Diese vermitteln neben Ideen für Frühstück, Snacks und auch die ein oder andere süße Leckerei, Kochskills - etwa das Fermentieren von Joghurt, das Kochen von Knochenbrühen und das Backen von Nussbroten. 

 

Hier meine persönlichen TOP-3 aus dieser Kategorie:


Ich wünsche dir maximale Erfolge bei der Wiederherstellung deiner (Darm-)Gesundheit mit der Speziellen Kohlenhydratdiät! Du wirst sehen: Die SCD wirkt wahre Wunder!

 

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Literaturverzeichnis

Achufusi TGO, Sharma A, Zamora EA, Manocha D. Small Intestinal Bacterial Overgrowth: Comprehensive Review of Diagnosis, Prevention, and Treatment Methods. Cureus. 2020;12(6):e8860. Published 2020 Jun 27. doi:10.7759/cureus.8860

 

Austin GL, Dalton CB, Hu Y, et al. A very low-carbohydrate diet improves symptoms and quality of life in diarrhea-predominant irritable bowel syndrome. Clin Gastroenterol Hepatol. 2009;7(6):706-708.e1. doi:10.1016/j.cgh.2009.02.023

 

Barone M, Turroni S, Rampelli S, et al. Gut microbiome response to a modern Paleolithic diet in a Western lifestyle context. PLoS One. 2019;14(8):e0220619. Published 2019 Aug 8. doi:10.1371/journal.pone.0220619

 

Folkerts J, Stadhouders R, Redegeld FA, et al. Effect of Dietary Fiber and Metabolites on Mast Cell Activation and Mast Cell-Associated Diseases. Front Immunol. 2018;9:1067. Published 2018 May 29. doi:10.3389/fimmu.2018.01067

 

Konijeti GG, Kim N, Lewis JD, Groven S, Chandrasekaran A, Grandhe S, Diamant C, Singh E, Oliveira G, Wang X, Molparia B, Torkamani A. Efficacy of the Autoimmune Protocol Diet for Inflammatory Bowel Disease. Inflamm Bowel Dis. 2017 Nov;23(11):2054-2060. doi: 10.1097/MIB.0000000000001221. PMID: 28858071; PMCID: PMC5647120.

 

Nakamura S, Hisamura R, Shimoda S, Shibuya I, Tsubota K. Fasting mitigates immediate hypersensitivity: a pivotal role of endogenous D-beta-hydroxybutyrate. Nutr Metab (Lond). 2014 Aug 28;11:40. doi: 10.1186/1743-7075-11-40. PMID: 25302070; PMCID: PMC4190937.

 

Nilholm C, Roth B, Ohlsson B. A Dietary Intervention with Reduction of Starch and Sucrose Leads to Reduced Gastrointestinal and Extra-Intestinal Symptoms in IBS Patients. Nutrients. 2019;11(7):1662. Published 2019 Jul 20. doi:10.3390/nu11071662

 

Suskind DL, Cohen SA, Brittnacher MJ, Wahbeh G, Lee D, Shaffer ML, Braly K, Hayden HS, Klein J, Gold B, Giefer M, Stallworth A, Miller SI. Clinical and Fecal Microbial Changes With Diet Therapy in Active Inflammatory Bowel Disease. J Clin Gastroenterol. 2018 Feb;52(2):155-163. doi: 10.1097/MCG.0000000000000772. PMID: 28030510; PMCID: PMC5484760.

 

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