Psyche

Mastzellen und Psyche: Wie die Immunzellen dir und deinem Arzt psychische Erkrankungen vorgaukeln
Seien wir ehrlich. Dein Arzt wusste es von Anfang an und du weißt es auch: Deine Mastzellaktivierung oder deine Histaminintoleranz-Symptome sind in erster Linie ein reines Kopfproblem! Schließlich sind die Daten glasklar. Die überwiegende Mehrheit der MCAS-Betroffenen erfüllt die Kriterien für eine psychiatrische Diagnose von Angststörung bis Depression. Oder sollte es etwa wirklich so sein, dass erst die wilden Mastzellen deine Hirnstrukturen ins Wanken bringen? SO ist es, sagen US-Forscher!
Wir alle wissen inzwischen, dass Darmbakterien und andere Mikroorganismen die Kommunikation zwischen unserem Darm und unserem Gehirn beeinflussen. Dies geschieht in beide Richtungen: Emotionen können zu Bauchschmerzen und Durchfall führen und eine Dysbiose der Darmflora Ängste und Depressionen begünstigen. Aber wusstest du auch, dass deine Darmflora auch darüber mitentscheidet, ob dein Gehirn erlernte Ängste vergessen kann oder eben nicht? Und was bedeutet das für die moderne Psychotherapie?

In der kürzlich veröffentlichten Erfolgsgeschichte von Jennifer sprach diese auch über die Körperpsychotherapie. Seitdem haben mich einige Mails erreicht, in denen großes Interesse an diesem Thema bekundet wurde. Bevor ich allerdings mit meinen Lesern in die Praxis einsteigen kann, also schildere, wie eine solche Therapiesitzung aussehen kann, muss ich noch einige zentrale Begriffe der Psychosomatik klären. Bitte bekommen Sie jetzt keine Angst: Im Gegensatz zur landläufigen Meinung nimmt...
Studie zeigt: Das Gehirn von Betroffenen des Reizdarmsyndroms reagiert anders auf konditionierte Reize.
Liebe Leser, Wissenschaft ist etwas Herrliches! Jeden Tag, wenn ich mich an meine Rechercheroutine setze, freue ich mich schon, welche neuen Erkenntnisse mich wohl erwarten mögen. Dieses Mal passte es wieder wie die buchstäbliche "Faust aufs Auge", denn nach meinem Artikel über die körperlichen Faktoren beim Reizdarmsyndrom (ein Vergleich zu Morbus Crohn und Kolitis ulcerosa) fühlten sich viele Leser in ihrer Meinung bestätigt und teilten mir dieses auch schriftlich mit: "Diese Daten...

Was denkt unser Umfeld über uns Reizdarmpatienten? Stigmatisierungen sind beim RDS leider häufig.
Das Reizdarmsyndrom gilt heute trotz vieler neuer Erkenntnisse im Bereich der Pathophysiologie der Erkrankung (Beteiligung der Mastzellen, Mikroentzündungen etc.) als funktionelle Störung, zu deutsch - es handelt sich um eine Erkrankung ohne relevanten labormedizinischen oder histologischen Befund. In den ersten Jahrzehnten nach der Entstehung dieses Syndromkonzeptes wurden deshalb auch verstärkt psychologische Ursachen diskutiert. Dies begründeten die Ärzte mit ersten in Umfragen und...
Eigentlich kennen wir diesen Befund schon sehr lange: Unter den Betroffenen des Reizdarmsyndroms befinden sich signifikant mehr Missbrauchsopfer als in Vergleichsgruppen. Leider reagieren viele Patienten immer noch sehr gereizt, wenn ihre Ärzte oder Psycholotherapeuten dieses Thema anschneiden. Natürlich muss man differenzieren: Nicht jede Betroffene bzw. jeder Betroffene hat als Kind ein psychisches Trauma erlitten. Es gibt auch ganz andere Gründe für ein RDS - bspw. infektiöser Natur....

Das Reizdarmsyndrom wird schlimmer, wenn man fest daran denkt.
Die vergangene Zeit seit der Jahrtausendwende hat uns Reizdarmpatienten viele wichtige und nützliche Neuerungen gebracht. Neben der low-FODMAP-Diät, den Kenntnissen über Dünndarmfehlbesiedlung und Mikrobiom und vielen Fortschritten im pharmakologischen Bereich (ich denke da beispielsweise an progressive Medikamente wie Ramosetron in Japan oder Eluxadolin in den USA) wurden vor allem die gastroenterologischen Fachgesellschaften nicht müde den Patienten, Ärzten und anderen Fachkreisen zu...
In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte ein deutlicher Zusammenhang zwischen Gluten und Störungen wie Angsterkrankungen/Phobien und Depressionen gezeigt werden.
In unserem kürzlich erschienen Artikel zur wissenschaftlich erwiesenen Möglichkeit der Heilung des Reizdarmsyndroms durch Glutenverzicht haben wir darauf hingewiesen, dass ein absoluter Getreideverzicht für alle Menschen (wie in vielen Bestsellern propagiert) unserer Meinung nach nicht nötig bzw. sinnvoll ist. Eine krasse Ausnahme stellt dabei das Reizdarmsyndrom dar, bei welchem ein Glutenverzicht nach einem halben Jahr zur Normalisierung der Darmbeschwerden in immerhin 37% der...

Gibt es eine Reizdarm-Persönlichkeit? Ja, meinen die Wissenschaftler!
Als Selbstbetroffener und Psychologe, welcher u.a. mit funktionellen Magen- und Darmstörungen arbeitet, interessiert mich natürlich brennend die Frage, ob es so etwas gibt wie eine "Reizdarm-Persönlichkeit". Schon früh während meiner Fokussierung auf den Schwerpunkt Reizdarmsyndrom kam ich mit Hypothesen in Kontakt, dass Reizdarmbetroffene von einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur geprägt seien, etwa das ein Großteil von ihnen versuche, es anderen in der Familie oder auf Arbeit um...
Angsterkrankungen und das Reizdarmsyndrom sind fest miteinander verwachsen
Welche Rolle spielen Angsterkrankungen bei der Pathogenese des Reizdarmsyndroms? Bei der Beantwortung dieser Frage gehen die Meinungen der Betroffenen, aber auch der Ärzte und Psychologen weit auseinander. Unumstößlich scheint dabei nur der Fakt zu sein, dass unter Reizdarmleidenden vermehrt Angst, Stresserleben, Sorgen und Neurotizismus gemessen werden. Für die einen ist das die logische Folge einer chronischen Erkrankung, welche das Berufs- und Sozialleben der Betroffenen massiv...

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