Warum hilft die Psychotherapie bei der Behandlung des Reizdarms?

Kognitive Verhaltenstherapie ist der Standard zur Linderung chronischer Reizdarm Symptome
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Viele Reizdarmpatienten haben immer noch ein ungutes Gefühl, wenn ihr Gastroenterologe oder der Allgemeinmediziner das Thema Psychotherapie oder Stress ansprechen. Dies liegt vor allem an einer veralteten Konzeption der Ärzte, welche bis vor einem Jahrzehnt noch davon ausgingen, dass wenn man keine organischen Ursachen findet, die Ursache wohl im Psychischen der Patienten liegen müsse. Heute kennen wir einige Ursachen des Reizdarmsyndroms und dabei spielt die Psyche nur eine von vielen Rollen.

Ein weiteres Problem war und ist die Bekanntheit der Psychoanalyse. Viele Patienten arbeiteten jahrelang an wirklichen oder konditionierten Kindheitstraumata, anstatt sich einmal wirklich mit den Problemen des Reizdarmsyndroms zu beschäftigen. Natürlich blieben die Erfolge meistens aus. Berichte solcher Patienten machten natürlich eher im Internet die Runde, als dies für schon damals erfolgversprechende Ansätze der Fall war.


Wir wissen, dass Stress die Entwicklung eines Reizdarmsyndroms begünstigt und dass die Psyche die Aufrechterhaltung und das Erleben bzw. die Intensität der Erkrankung beeinflusst. Stress verschiebt u.a. die Darmflora in eine ungewünschte Richtung mit allen Folgen einer Fehlbesiedlung. Aber viel wichtiger: Psychologische Ko- Faktoren (Ängste, Vermeidungsverhalten, Perfektionismus etc.) erschweren das Leben zusätzlich und senken die Lebensqualität.

 

Inzwischen verspricht kein ernstzunehmender Psychotherapeut seinen Patienten eine "Heilung" auf Grundlage der Psychotherapie, aber sie hilft vielen Betroffenen ihr Leben mit der Krankheit besser zu bewältigen. Sie lernen Schmerzen zu kontrollieren, im Moment zu leben, Herausforderungen anzunehmen.

In mehreren klinischen Studien konnte durch die kognitive Verhaltenstherapie eine Symptomreduktion von über 50% erreicht werden.

 

Die Intensität seiner Symptome durch eine Serie von lediglich 12-20 Therapiesitzungen zu verringern klingt wirklich beinahe zu schön um wahr zu sein. Stellen Sie sich nun vor, dass Sie zusätzlich noch erprobte Konzepte, wie die FODMAP- Diät, Mikronährstoffe und Probiotika einsetzen.

 

Auf den Unterseiten werden wir Ihnen einige Kernthemen der Psychotherapie vorstellen.