Wie helfen Probiotika bei einem Reizdarm?

Probiotika nennt man Zubereitungen, die lebensfähige Darmbakterien probiotischer Stämme enthalten. Einen großen Hype erhielten diese Präparate, als ein besonders oft beworbenes Produkt zugelassen wurde und sich auf seine positive Studienlage berief. Wir möchten hier betonen, dass es wirklich Studien mit guten Ergebnissen gibt, deren Stichproben aber klein waren, die Anzahl eher gering und die Methodik fragwürdig. So kontrollieren ausnahmslos alle Untersuchungen den Erfolg anhand von Symptomscores, anstatt tatsächlich eine Veränderung der Darmflora zu zeigen (aufwendig aber umsetzbar). Es ist also nicht geklärt, wie gut Probiotika sich wirklich ansiedeln und ob der Effekt langfristig ist.

 

Die Idee hinter der Gabe von Probiotika ist es, fehlende probiotische Stämme in hoher Konzentration dem Darm zuzuführen, um deren positive Eigenschaften nutzbar zu machen UND ungünstige Spezies zu verdrängen. Wir wissen aus DNA- Untersuchungen, dass Reizdarmpatienten (auch Crohn etc.) bis zu 25% der Spezies fehlen, das wären grob 250 verschiedene Arten. Die einzige Möglichkeit alle diese Bakterien zurückzubringen scheint heute die Stuhltransplantation zu sein.

 

Wie bereits erwähnt haben sich aber einige Probiotika als symptomverbessernd für den Reizdarmpatienten erwiesen. Nimmt man die oben bereitgestellten Informationen zuhilfe, dann scheint es zielführender ein Produkt mit mehreren verschiedenen Stämmen zu bevorzugen, als eine einzelne Spezies. Weiterhin sollte das Präparat eine gute Qualität aufweisen und die Darmbakterien sollten hoch konzentriert sein.

 


Welche Spezies haben sich bis jetzt in klinischen Studien als wirksam erwiesen?

 

  • Bifidobacterium infantis
  • Lactobacillus plantarum
  • Bifidobakterium bifidus

 

In einem Kombinationspräparat sollten also möglichst alle oder mindestens zwei der aufgeführten Stämme vertreten sein.

Ein möglicher Vertreter wäre u.a.:

 

 

Das Produkt enthält u.a. Bifidobacterium bifidum und Lactobacillus infantis.

 

 

Auch in einigen Lebensmitteln kommen übrigens Probiotika vor (bspw. in lange fermentiertem Joghurt). Diese sind aber nicht so hoch konzentriert und nur ein geringer Teil schafft es überhaupt erst die Magensäure zu überwinden. Sie können deshalb nur als Ergänzung angesehen werden.