Ist der Einsatz von Antibiotika bei einem Reizdarm vertretbar?

Antibiotika werden immer noch sehr häufig zur Sanierung des Darmes oder zur Therapie einer Fehlbesiedlung eingesetzt. Der Vorteil ist natürlich, dass die Arzneimittel recht schnell und effizient wirken. So lässt sich eine Dünndarmfehlbesiedlung innerhalb von 14 Tagen mit einem Breitbandantibiotikum gut behandeln.

Allerdings bringt eine solche Therapie häufig auch Nachteile mit sich. Neben den zahlreichen Nebenwirkungen ist dies vor allem die erwünschte Eigenschaft Bakterien abzutöten, denn ein Breitbandantibiotikum unterscheidet nicht zwischen probiotischen und pathogenen Bakterien. Wir vernichten also mit jeder Antibiotikagabe auch unsere gesunde Darmflora und zerstören das fein eingespielte System von Bakterien, Darmnerven und -muskulatur. Anhand möglicher Alternativen wie bspw. der Elementardiät ist es unserer Einschätzung nach sinnvoll, zuerst diese auszuprobieren.

 

Unsere probiotischen Darmbakterien sind hoch kompetitiv. Bei einer Mangelversorgung mit Nahrung greifen sie schneller und effizienter auf Nahrung zu, als ihre pathogenen Mitbewerber. Eine low- FODMAP- Diät braucht vielleicht länger als eine Antibiotikakur, ABER sie lenkt die Darmflora auch gleich in die gewünschte Richtung, indem sie nur die ungünstigen Bakterien aushungert (denn Ballaststoffe als Nahrung für probiotische Stämme sind vertreten).

 

Sollten sie nach einigen Monaten mit der FODMAP- Diät keinen Erfolg verzeichnen, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Möglichkeiten und Grenzen der Antibiotikatherapie.