Die hilfreichsten Untersuchungen beim Reizdarmsyndrom (und wie DU dabei ordentlich Geld sparen kannst!)

Nahezu jeder Reizdarm-Geplagte durchläuft zu Beginn seiner persönlichen Ärzte-Odyssee eine standardisierte Abfolge verschiedener Untersuchungen und Tests. Es handelt sich dabei um so etwas wie einen komplexen Aufnahmeritus in eine illustre, aber vom Rest der Gesellschaft klar abgegrenzte Runde - nämlich jene der Patienten mit einem Reizdarmsyndrom. 

 

Da es sich beim Reizdarm heute immer noch um eine so genannte Ausschlussdiagnose handelt, muss eigentlich jeder Patient diese typischen Basisuntersuchungen über sich ergehen lassen. Im Gegensatz etwa zur Zöliakie oder einem Morbus Crohn zeigt das Reizdarmsyndrom nämlich keine einheitlichen und für alle Betroffenen allgemein gültigen Pathomechanismen und strukturellen Veränderungen. Stattdessen spreizt sich unsere Erkrankung in verschiedene pathophysiologische Subtypen auf.

Während Mediziner den Nachweis einer Zöliakie also über positive Testergebnisse führen können (Anti-Gewebs-Transglutaminase-Antikörper und bestätigende Biopsie), müssen sie die Diagnose Reizdarmsyndrom durch negative Befunde eingrenzen. Grundsätzlich müssten (im Konjunktiv!) dafür alle Erkrankungen systematisch ausgeschlossen werden, welche ebenfalls für die typischen Beschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit usw.) verantwortlich sein könnten. Doch wie du gleich sehen wirst, ist dies weder einfach umzusetzen, noch findet es regelmäßig in den Arztpraxen statt. 

 

Obwohl in den vergangenen Jahren immer wieder verschiedene Laborwerte bzw. Biomarker diskutiert wurden, welche die Diagnostik des Reizdarmsyndroms vereinfachen und beschleunigen könnten, gilt bisher keiner dieser Marker als vollumfänglich anerkannt (Nakov et al.,2022). Also müssen sich die Ärzte und Betroffenen erst einmal weiterhin mit dem mühsamen Abklopfen alternativer Erklärungen zufrieden geben. Hierbei hat sich in den Leitlinien ein standardisiertes Vorgehen etabliert.  


Was Du in diesem Artikel lernen wirst ...

Die Basisdiagnostik beim Reizdarmsyndrom

Wie sieht also die typische Basisdiagnostik zur Diagnostizierung eines Reizdarms aus? Ich beziehe mich bei den folgenden Ausführungen auf die Arbeiten des renommierten Neurogastroenterologen Dr. Brian Lacy zum diagnostischen Vorgehen im Rahmen der ROM-IV-Kriterien (z.B. Lacy & Patel,2017). Grundsätzlich spiegelt der geschilderte Ansatz aber auch die Empfehlungen verschiedener deutscher Fachgesellschaften zur Diagnostik des Reizdarmsyndroms wider (siehe bspw. S3-Leitlinie der DGVS & DGNM, Layer et al.,2021).

 

Als erstes wird dein Arzt ein ausführliches Gespräch mit dir führen, um eine detaillierte Anamnese zu erhalten. Hierbei wird er sich neben der Art und Schwere deiner Symptome besonders für einige spezifische Warnsignale ("red flag symptoms") interessieren. Insbesondere sollte er gezielt nach folgenden Aspekten fragen: 

  1. Blut im Stuhl
  2. nächtliche Stuhlgänge
  3. Inkontinenz
  4. nicht beabsichtigter Gewichtsverlust
  5. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs in der Familie
  6. Fieber
  7. plötzliche Veränderungen der Stuhlgewohnheiten 

Ergänzend wird der Mediziner eine umfassende körperliche Untersuchung vornehmen. Im Vordergrund stehen dabei die Palpation (Abtasten) des Bauchraums und der Lymphknoten. 

 

Anhand deiner Aussagen im Arztgespräch erhält dein Arzt bereits viele wichtige Hinweise für die Diagnosefindung. Im besten Fall sollte er sich dabei an wissenschaftlich erarbeiteten Diagnosekriterien wie ROM-IV orientieren. Letztere legen die Diagnose Reizdarmsyndrom nahe, wenn folgendes Hauptkriterium und mindestens zwei Nebenkriterien vorliegen:

  1. Regelmäßig wiederkehrende Bauchschmerzen an mindestens einem Tag pro Woche über die letzten drei Monate, assoziiert mit
    1. einer Verbindung zum Stuhlgang
    2. einer Veränderung der Stuhlfrequenz (Häufigkeit des Toilettenbesuchs)
    3. einer Veränderung der Stuhlkonsistenz (Durchfall, Verstopfung oder beide Symptome im Wechsel)

Erfüllst du diese Kriterien und zeigst keines der oben aufgeführten Warnzeichen, geht dein Arzt von einem Reizdarmsyndrom aus und die routinemäßige Basisdiagnostik beginnt. Dr. Lacy empfiehlt hierfür:

  1. ein vollständiges Blutbild (zum Ausschluss von Eisenmangel und chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen via CRP)
  2. die Bestimmung der Zöliakie-Antikörper 
  3. einen Stuhltest zur Messung des fäkalen Calprotectins ausschließlich für Patienten mit Durchfällen

Sind keine Warnsignale vorhanden und bleibt auch die Basisdiagnostik ohne Auffälligkeiten, sind sich Lacy und andere führende Experten mit den Leitlinien einig: Dann gilt der diagnostische Prozess bereits zu diesem Zeitpunkt als beendet und die Diagnose Reizdarm sollte gestellt werden

"Und was ist mit der Darmspiegelung, dem MRT etc.?" , wirst du jetzt vielleicht fragen. Und natürlich ist auch mir bewusst, dass diese apparativen Verfahren heute fast schon zum Standard gehören. Nur über die Motive dahinter bin ich mir nicht so ganz im Klaren, denn die wissenschaftliche Evidenz zu diesem Thema ist eindeutig: Werden die oben beschriebenen Richtlinien der Basisdiagnostik eingehalten, ändert eine Endoskopie in 99% der Fälle nichts an der Diagnose RDS (Chey et al.,2010). Zumindest scheint die Darmspiegelung aber die Nerven der Patienten zu beruhigen, denn auch ich konnte mir damals nicht vorstellen, wie eine angeblich harmlose Erkrankung wie das Reizdarmsyndrom solche massiven Beschwerden verursachen könnte. 

 

Sowohl Lacy als auch die Leitlinien weisen noch darauf hin, dass vor bzw. während der Behandlungsphase Atemgastests oder probatorische Ernährungsumstellungen bezüglich Laktose- und/oder Fruktoseunverträglichkeit durchgeführt werden können, um die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolgs zu erhöhen. 

 

Wo liegt das Problem mit der Basisdiagnostik?

Ganz einfach gesagt: Die an den Leitlinien orientierte Basisdiagnostik ist gut dazu geeignet, potenziell bedrohliche Erkrankungen auszuschließen. Bei der Etablierung einer persönlichen und damit erst wirksamen Therapie versagt sie hingegen auf ganzer Ebene! 

 

Wie ist das möglich? Hinter der auf Kriterien gestützten Diagnose Reizdarmsyndrom verstecken sich überaus häufig andere Erkrankungen, die in Wirklichkeit für die Darmbeschwerden und systemischen Symptome verantwortlich sind. Hausärzte und Gastroenterologen fokussieren sich bei der Differentialdiagnostik in erster Linie auf Erkrankungen, die besonders negative gesundheitliche Konsequenzen haben können, sollten diese nicht aufgedeckt und behandelt werden. Die Zöliakie, die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa und auch der Darmkrebs sind hierfür prägnante Beispiele. 

 

Der weitaus größere Teil der Erkrankungen hinter dem Reizdarmsyndrom ist zum Glück nicht so bedrohlich. Aber: das Nichtbeachten dieser Erkrankungen im diagnostischen Prozess führt dazu, dass viele Patienten niemals die Chance auf eine wirkungsvolle Therapie oder sogar Heilung erhalten (Poon et al.,2022). 

Grafische Darstellung von Alternativdiagnosen und Überschneidungen mit dem Reizdarmsyndrom. Untersuchungen bezüglich Nickelallergie, Glutensensitivität, Dünndarmfehlbesiedlung, Fruktoseunverträglichkeit etc.
Abb1: Weitere Untersuchungen beim Reizdarm können die Wahrscheinlichkeit für deinen Therapieerfolg maßgeblich erhöhen! Darstellung typischer Erkrankungen, die sich häufig hinter der Diagnose Reizdarm verstecken. Quelle: Borghini et al.,2017.

Warum verzichten Ärzte trotzdem auf weitere Untersuchungen?

Zum einen muss bedacht werden, dass die Ärzteschaft nicht im luftleeren Raum agiert, sondern durchaus den Zwängen aus Wissenschaft, Politik und Gesundheitsökonomie unterworfen ist. Und gerade letztere liefert ein schlagendes Argument: Die gesellschaftlichen finanziellen Aufwendungen, die mit der Diagnose RDS einhergehen sind enorm. In Deutschland erzeugt jährlich jeder RDS-Patient dem Gesundheitssystem direkte Kosten von bis zu 3770,00€ (Häuser et al.,2019). Wissenschaftler und Vertreter der Krankenkassen weisen immer wieder darauf hin, dass es kein Zuwenig, sondern ein Zuviel an Diagnostik beim Reizdarm gibt und bemängeln den unsinnigen bzw. überschüssigen Einsatz von Endoskopie, Ultraschall, CT und MRT. 

 

Schließlich muss ich, nach unzähligen Zuschriften von Lesern und Zuschauern auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Ärzte schlicht und ergreifend nur wenig informiert sind, was neue Entwicklungen innerhalb der Forschung rund um unsere Erkrankung angeht. Ein Urteil, das auch die entsprechende Literatur mit mir teilt: So bestätigte eine Untersuchung der Universität Heidelberg, dass nur der geringste Teil praktizierender Ärzte die ROM-Kriterien überhaupt kannten und nur ein defizitäres Wissen über pathophysiologische Konzepte der Erkrankung Reizdarmsyndrom besaßen. 66% der befragten Mediziner hielten den Reizdarm für eine primär psychische Erkrankung (Franke et al.,2009). 

 

Sind die Erkrankungen, die sich hinter der Diagnose Reizdarmsyndrom verstecken, selten?

Mitnichten! RDS-Beschwerden, die durch andere, noch nicht untersuchte Erkrankungen ausgelöst werden, sind eher die Regel als die Ausnahme. Eine kleine Kostprobe gefällig? Die oben zitierte Metaanalyse von Dr. Dennis Poon und Kollegen ermittelte die Prävalenzen von nicht-bedrohlichen organischen Krankheiten, die fälschlicherweise als Reizdarmsyndrom diagnostiziert worden waren. Dabei ergaben sich folgende Häufigkeiten in der Population mit einer Reizdarm-Diagnose: 
  1. Gallensäureverlustsyndrom 41%
  2. Bauchspeicheldrüsenschwäche 5%
  3. Dünndarmfehlbesiedlung 19%

Bitte beachte, dass die genannten gastrointestinalen Erkrankungen schon beinahe zu den altbekannten Klassikern beim Reizdarm gehören. Neuere Konzepte wie die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NZGS), die Systemische Nickelallergie (SNAS) oder aber der Sucrase-Isomaltase-Mangel (SI-) wurden dabei noch nicht einmal berücksichtigt, obwohl auch deren Prävalenz unter den Reizdarm-Patienten enorm ist. 

  1. Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität 24% (Borrelli et al.,2022)
  2. Sucrase-Isomaltase-Mangel 35% (Kim et al.,2020)
  3. Systemische Nickelallergie ca. 10-20% (Rizzi et al.,2017)

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter deinen Bauchbeschwerden eine andere Erkrankung verbirgt als das klassische Reizdarmsyndrom vom postinfektiösen Typ ist also sehr hoch. Doch aufdecken kann dein Arzt natürlich nur, wonach er auch gezielt gesucht hat

 

Warum sind zusätzliche Untersuchungen beim Reizdarm überhaupt wichtig für DICH?

Die Symptome der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität, der Systemischen Nickelallergie, der Dünndarmfehlbesiedlung etc. überschneiden sich erheblich. Sie alle führen zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen, Verstopfung, Kopfschmerzen, Erschöpfung usw. Genau aus diesem Grund werden die genannten Erkrankungen auch so häufig als Reizdarm fehldiagnostiziert - sie imitieren die Symptome des Reizdarmsyndroms

 

Was macht es also für dich für einen Unterschied, ob deine Darmprobleme durch einen Reizdarm oder aber einen Sucrase-Isomaltase-Mangel ausgelöst werden? Nur weil deine Symptomatik ein neues Label erhält, sind die Beschwerden ja noch lange nicht verschwunden ... 

 

Nun weißt du aber vermutlich genauso gut wie ich, dass sich ein "wirklicher" Reizdarm nur extrem schwer behandeln lässt. Von Heilung erst gar keine Rede! Nicht umsonst vertreten die meisten Mediziner immer noch die Hypothese, man müsse lernen mit den Beschwerden zu leben. Und auch die vorhandenen Daten zeigen, dass die Zufriedenheit der Betroffenen mit den vorhandenen Therapieansätzen beim klassischen Reizdarmsyndrom nur gering ist (Rangan et al.,2020).

Und ganz praktisch: Wenn der Reizdarm unproblematisch behandelbar wäre, würdest du nicht andauernd meine ellenlangen und staubtrockenen Artikel lesen ...

 

Kontrastieren wir diese Frustrationen bei der Therapie des Reizdarmsyndroms zur Visualisierung einmal mit den Ergebnissen der Behandlung von zwei Erkrankungen, die sich häufig hinter der Diagnose RDS verbergen. Nehmen wir als erstes einmal an, dein fäkales Zonulin war stark erhöht und zeigte außerdem erhöhte IgG-Zöliakie-Antikörper. Verdacht auf das Vorliegen einer NZGS! Therapievorschlag: Sechs Monate vollständig glutenfreier Ernährung, so wie diese ein Zöliakie-Erkrankter durchziehen muss. 

Was du nach einem halben Jahr erwarten kannst, zeigt eine Interventionsstudie der Uni Greifswald (Wahnschaffe et al.,2007). Bei mehr als einem Drittel der teilnehmenden Reizdarm-Probanden normalisierte sich sowohl die Stuhlfrequenz als auch der gastrointestinale Symptomscore - bei Teilnehmern, welche Prädiktoren für die NZGS zeigten waren es sogar 60%, die diese Beschwerdefreiheit erreichten. Das alles geschah innerhalb von Monaten durch eine simple Ernährungsumstellung! 

 

Du möchtest noch so ein Beispiel? Dann nehmen wir jetzt an, dein Atemgastest auf eine Dünndarmfehlbesiedlung war positiv. Behandelt wird die mikrobielle Überwucherung mittels Antibiose (andere Möglichkeiten: Elementardiät, pflanzliche Antibiotika etc.). Was genau nach zwei bis drei Wochen einer solchen Behandlung passiert, zeigt eine Interventionsstudie um Reizdarm-Pionier Dr. Mark Pimentel (Pimentel et al.,2000). Die Eliminierung der Dünndarmfehlbesiedlung gelang in 53% der Fälle, was auch aktuellen Erkenntnissen entspricht. Diese Studienteilnehmer zeigten signifikante Verbesserungen ihrer Bauchschmerzen und Durchfälle. Doch damit nicht genug: Mehr als jeder vierte Patient wurde beschwerdefrei und erfüllte nicht mehr die ROM-Kriterien zur Diagnostizierung eines Reizdarmsyndroms

 

Der Sinn zusätzlicher Untersuchungen beim Reizdarmsyndrom ist also nicht weniger als die Potenzierung deines Therapieerfolgs. Für viele RDS-Betroffene können diese Untersuchungen den Unterschied machen zwischen einem Leben mit geminderter Lebensqualität, starken Darmbeschwerden sowie vielen Einschränkungen im Berufs- und Privatleben und einem (wieder) unbeschwerten  Leben ohne lästige Darmsymptome

 

 

Interessiert? Dann zeige ich dir jetzt, was du noch heute von zuhause oder aus dem Büro aus veranlassen kannst, um die Behandlung deines Reizdarms zu verbessern und wie du dabei auch noch pures Geld sparen kannst. 

 

Welche zusätzlichen Untersuchungen empfehle ich beim Reizdarmsyndrom?

Im folgenden Abschnitt möchte ich dir meine absoluten Favoriten vorstellen, wenn es um das selbstbestimmte Abklären von alternativen Diagnosen hinter den Reizdarm-Symptomen geht. Die meisten dieser Untersuchungen kannst du unkompliziert selbst in deinen eigenen vier Wänden durchführen lassen. Die Qualität der labormedizinischen Auswertungen, vom Atemgastest bis hin zur molekularbiologischen DNA-Sequenzierung der Darmflora ist inzwischen absolut atemberaubend und muss den Vergleich zur Klinik nicht mehr scheuen. 

 

Transparenz-Hinweis: Bei den mit einem * gekennzeichneten Untersuchungen handelt es sich um Angebote meiner Kooperationspartner und ich erhalte bei einer Bestellung deinerseits eine kleine Provision. Du unterstützt dadurch ohne Mehrkosten für dich meine völlig kostenfreien Inhalte für Betroffene. Doch auch wenn ich keinen Cent daran verdienen würde, würde ich dir die vorgestellten Untersuchungen - von Patient zu Patient - ans Herz legen! Möchtest du meine Arbeit ausdrücklich nicht unterstützen, dann bestelle die Tests einfach direkt beim jeweiligen Anbieter. 

 

1. Der Alleskönner: Darmcheck Mikrobiom+

Für mich die absolute Grundlage jeder Therapie bildet die DNA-Sequenzierung des Mikrobioms inklusive verschiedener funktioneller Parameter wie Entzündungswerte, Marker der Permeabilität der Darmbarriere, Verdauungsrückstände etc. Mein Lieblingskandidat in diesem Segment ist der Stuhltest Mikrobiom+ von medivere:diagnostics*. Aktuell kostet dich dieser Test 252,11€ - eine Menge Holz! Allerdings wirst du überrascht sein, was du mit den Ergebnissen dieses Tests alles herausfinden bzw. ausschließen kannst.

  • Die DNA-Sequenzierung erlaubt dir im Gegensatz zu herkömmlichen Stuhlkulturen eine wirklich verlässliche Einschätzung des Zustandes deiner Darmflora, welche dir unter anderem bei folgenden Fragen weiterhilft:
    • Kann eine Low-FODMAP-Diät meine Beschwerden lindern? (FODMAP-Index, Chumpitazi,2020)
    • Ist das Vorliegen einer Dünndarmfehlbesiedlung wahrscheinlich? (Noh & Lee,2020)
    • Gibt es Anhaltspunkte für einen Sucrase-Isomaltase-Mangel? (Van den Houte et al.,2022)
    • Solltest du deine Darmflora mittels SCD und fermentierten Lebensmitteln regenerieren? (Dysbiose-Status und Biodiversität, Hughes et al.,2019)
    • und viele weitere
  • Die funktionellen Laborparameter können dir hingegen Antworten auf folgende Fragen geben:
    • Liegt eine Immunaktivierung vor? (Allergie, Infektion)
    • Besteht der Verdacht auf ein Gallensäureverlustsyndrom (Gallensäuren, Verdauungsrückstände)
    • Kann eine Bauchspeicheldrüsenschwäche die Ursache deiner Beschwerden sein? (Elastase, Verdauungsrückstände)
    • Könntest du von einer Glutamingabe profitieren? (Zonulin)
    • Ist eine Glutensensitivität möglich? (Zonulin + Mikrobiom)
    • Besteht der Verdacht auf ein SIFO? (Hefepilze)
    • und viele weitere

Wie du siehst, erhältst du mit dieser Stuhluntersuchung einen molekulargenetischen und mikrobiologischen Alleskönner, der den optimalen Ausgangspunkt für deine Therapie definiert. Und selbst wenn alle erfassten Parameter negativ sein sollten, hast du dann zahlreiche Alternativerkrankungen ausgeschlossen und kannst an anderer Stelle weitermachen. 

 

2. SIBO-Atemgastest zum Nachweis einer Dünndarmfehlbesiedlung

SIBO Atemgastest zum Nachweis einer Dünndarmfehlbesiedlung von embelly.
SIBO Atemgastest zum Nachweis einer Dünndarmfehlbesiedlung von embelly.

Ein weiteres Muss ist für mich ein qualitativ hochwertiger Atemgastest zum Nachweis bzw. Ausschluss einer bakteriellen Dünndarmfehlbesiedlung. Dieser sollte mehreren Anforderungen entsprechen:

  1. Provokation mit Glukose
  2. Bestimmung von Wasserstoff und Methan
  3. CO2-Kontrollmessung
  4. enge Messabstände

Die Dünndarmfehlbesiedlung und die intestinale Methanogen-Überwucherung (IMO) gehören heute zu den am besten belegten Krankheitsmechanismen beim Reizdarmsyndrom (Ghandi et al.,2020; Nakakura & Pimentel,2020).  Etwa jeder fünfte bis vierte Betroffene von Reizdarm-Beschwerden leidet in Wahrheit unter einer Dünndarmfehlbesiedlung und könnte seine Symptome innerhalb weniger Wochen deutlich reduzieren oder sogar gänzlich loswerden. 

Inzwischen gehört die Abklärung der Dünndarmfehlbesiedlung via Atemgastest auch zum Leistungsspektrum vieler Gastroenterologen und Kliniken. Sollte dein Arzt eher zu den konservativeren Vertretern seiner Zunft gehören, kannst du aber auch auf die Testkits verschiedener Labore zurückgreifen, welche heute ebenfalls eine hohe Qualität und Messgenauigkeit bieten.

 

Mein persönlicher Favorit bei den Atemgastests ist der SIBO-Test von embelly* (zuvor Dr. Gut), der allen oben aufgestellten Anforderungen entspricht und sogar eine telefonische Beratung zum Testergebnis beinhaltet. Das Testkit ist aktuell für 96,00€ zu erhalten und mit meinem persönlichen Code "heroes" sparst du noch einmal 10,00€!

 

3. Bluttests auf Nahrungsmittelallergien

Mit dem Mikrobiom+-Stuhltest und dem SIBO-Atemgastest hast du bereits eine super Ausgangsposition für deine Therapiestrategie geschaffen und kannst dich unter Umständen bereits an die Behandlung einer Dünndarmfehlbesiedlung, Bauchspeicheldrüsenschwäche oder saccharolytischen Dysbiose machen.

Für die Planung einer spezifischen Ernährungstherapie beim Reizdarmsyndrom kann die zusätzliche Untersuchung allergischer Reaktionen auf bestimmte Lebensmittelkomponenten einen entscheidenden Unterschied machen, denn mindestens jeder dritte RDS-Betroffene leidet gleichzeitig unter einer Lebensmittelallergie (s.u.).

 

Bei den Lebensmittelallergien unterscheiden können wir prinzipiell zwei Formen unterscheiden. Die IgE-vermittelten Reaktionen vom Soforttyp und verzögerte immunologische Reaktionen. 

 

Ein Drittel der Reizdarm-Patienten zeigt klassische IgE-vermittelte Lebensmittelallergien. Die am häufigsten ermittelten Allergene auf diesem Krankheitspfad sind Milchprotein, Soja, Tomate, Erdnuss und Eiklar (siehe bspw. Mekkel et al.,2005). Zum Ausschluss dieser klassischen Sofortreaktionen eignet sich die Bestimmung der spezifischen IgE-Konzentrationen im Blut. Das Labor medivere:diagnostics bietet einen entsprechenden Test auf IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien* für zuhause an. Die Blutentnahme erfolgt dabei unkompliziert aus der Fingerkuppe. Untersucht werden Reaktionen auf 54 typische Allergene, davon 27 Nahrungsmittelbestandteile und auch alle oben genannten Hauptallergene beim Reizdarmsyndrom. Der Test kostet aktuell 99,00€.

 

Führen die in diesem Artikel geschilderten Untersuchungen und darauf beruhenden therapeutischen Maßnahmen nicht zu einer deutlichen Besserung deines Reizdarms, kannst du auf einer weiteren diagnostischen Stufe die verzögerten allergischen Reaktionen (Typ-IV-Allergie) bestimmen lassen. Studien belegen, dass etwa die Hälfte aller Reizdarm-Patienten solche nicht-klassischen Reaktionen zeigt (Fritsche-Ravens et al.,2019).

Hierfür empfiehlt sich der Einsatz des so genannten Lymphozyten-Transformations-Tests (LTT). Erhältlich ist dieser beispielsweise über das Institut für medizinische Diagnostik Berlin (IMD). Auch das Vorliegen einer Systemischen Nickelallergie (SNAS) kann auf diesem Wege abgeklärt werden. Wichtiger Hinweis: Für die Durchführung dieser Untersuchung ist ein kooperierender Arzt oder Heilpraktiker notwendig, um genügend Blut zu entnehmen und die Proben entsprechend für den Versand vorzubereiten und aufzubewahren.

 

4. Vitamin-D-Check im Blut

Viele meiner Leser und Klienten sind immer noch erstaunt, wenn ich ihnen einen Vitamin-D-Status ans Herz lege. Dabei gehört die Bestimmung des 25(OH)-Vitamin-D3-Spiegels zu den grundlegendsten, günstigsten und gleichzeitig häufig zu einem Therapieerfolg beitragenden laborchemischen Untersuchungen beim Reizdarmsyndrom. Neuere Metaanalysen belegen unzweifelhaft, dass eine Vitamin-D-Gabe zur Behebung eines Mangels die Beschwerden des Reizdarmsyndroms verbessert (z.B. Yan et al.,2023). Als Mechanismus wird die Regulation des Serotonin-Stoffwechsels durch Vitamin D diskutiert, welcher beim Reizdarmsyndrom durch Entzündungsprozesse und andere Faktoren nachhaltig gestört ist (Yu et al.,2023). 

 

Einige RDS-Betroffene entscheiden sich dazu, einfach regelmäßig Vitamin-D-Präparate in hohen Dosen zu konsumieren. Ich kann davon nur abraten. Zum einen zeigt die Forschungsliteratur, dass sich die Einnahme des Prohormons für Reizdarm-Patienten nur dann lohnt, wenn tatsächlich eine Defizienz oder sogar ein Mangel vorliegen. Andererseits kann eine Überversorgung mit Vitamin D zu ungewollten Nebenwirkungen führen. 

 

Ein simpler Bluttest beim Arzt oder alternativ das Vitamin-D-Testkit von medivere:diagnostics* können deine Therapie bereichern und gleichzeitig so sicher wie möglich gestalten. Die Untersuchung via Blut aus der Fingerbeere ist bereits ab 28,50€ zu haben. 

 

5. Schau mal, was da kreucht und fleucht: Parasiten-Stuhltest

Schließlich möchte ich allen Betroffenen, vor allem aber jenen, die in der Vergangenheit Urlaubs- und Geschäftsreisen in subtropische oder tropische Regionen unternommen haben (und vielleicht sogar mit Reisedurchfällen konfrontiert waren), das Screening auf typische Parasiten nahelegen. Leider ist vielen Hausärzten noch immer nicht bekannt, dass spezifische Parasiten die Beschwerden eines Reizdarms erzeugen bzw. imitieren können. Eine hervorgehobene Bedeutung muss dabei den Erregern Blastocystis hominis, Cryptosporidium und Giardia lamblia zugeschrieben werden. Alle genannten Parasiten sind unter RDS-Betroffenen signifikant häufiger zu finden als in der Allgemeinbevölkerung (Jadallah et al.,2017). 

Eine entsprechende Behandlung der Parasiten-Infektion kann die proinflammatorischen Prozesse zum Erliegen bringen und die quälenden Darmbeschwerden abklingen lassen (Kumarasamy et al.,2018). 

 

Der Parasiten-Test von medivere:diagnostics* liefert dir als PCR-Stuhltest jetzt noch verlässlichere Ergebnisse. Er untersucht die von dir zuhause abgegebene Stuhlprobe auf die Präsenz von Blastocystis hominis, Giardia lamblia, Dientamoeba fragilis, Entamoeba histolytica, Cyclospora und Cryposporidium spp. Bitte beachte, dass einige dieser Erreger für das Labor bei positivem Befund meldepflichtig sind. Und noch einmal: Besonders interessant ist die Untersuchung für Patienten mit einem postinfektiösen Reizdarmsyndrom nach Aufenthalt im Ausland. 

 

Und darüber hinaus?

Grundsätzlich gibt es natürlich noch unzählige weitere Tests, mit denen du deine Differentialdiagnostik verfeinern und somit deine Therapie verbessern kannst. So könntest du, wenn die DNA-Analyse und dein Zonulin-Wert eine Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität vermuten lassen, diesen Befund durch die Bestimmung von IgG-Zöliakie-Antikörpern im Stuhl (z.B. Enterosan) und der genetischen Prädisposition HLA-DQ2 (IMD Berlin) weiter absichern. Analog könntest du bei einer quantitativen Erhöhung der Gallensäuren im Stuhltest Mikrobiom+ die Diagnose Gallensäureverlustsyndrom durch einen SeHCAT-Scan in der Klinik verifizieren lassen. 

Oder aber du sparst dir viel Aufwand, Zeit und Energie und wendest dich gleich einer probatorischen Therapie zu, stellst deine Ernährung also für einige Monate auf glutenfrei um oder nimmst einen Gallensäurebinder ein. Meiner Erfahrung nach ist die letztgenannte Strategie die zielführendere. 

 

Über die genannten Störungsbilder hinaus existieren natürlich noch andere Erkrankungen, die beim Reizdarm häufig eine Rolle spielen und getestet werden können. So leiden beispielhaft auch RDS-Patienten an einer Pseudoallergie namens Salizylatintoleranz. Ein Funktionaler Eicodanoid Test (FET) kann darüber Aufschluss geben und die entsprechende Ernährungstherapie eingeleitet werden (Bänkler,2006).  

Warum lasse ich diese Untersuchungen hier gezielt außen vor? Zum einen sind die Störungen gegenüber den zuvor genannten recht selten. Von den Untersuchungen mit hohen Kosten würde also nur ein Bruchteil der Patienten profitieren. An diese Spezialuntersuchungen sollte also erst gedacht werden, wenn alle klassischen Verdächtigen (DDFB, IMO, Gallensäureverlustsyndrom, Pankreasschwäche, Nickelallergie, SI-Mangel, NZGS, saccharolytische Dysbiose) abgeklopft wurden und dennoch kein Therapieerfolg erzielt werden konnte. Andererseits sind diese Laboruntersuchungen nicht ohne weiteres durchführbar und gehlren in die Hände geschulter Mediziner in einem spezialisierten Klinikum. 

 

Mehr über diese Störungsbilder und die zugehörigen Untersuchungen erfährst du aber regelmäßig auf meinem Blog und YT-Kanal!

 

Vom 23. 11.23 bis 26.11.23 kannst du 15% sparen!

Auch in diesem Jahr wird mein Kooperationspartner medivere:diagnostics wieder eine Black-Friday-Aktion starten. Vom 23.11. bis 26.11. erhältst du einen satten Rabatt von 15%! Bei der DNA-Sequenzierung Mikrobiom+ beläuft sich dieser Nachlass also fast auf 40,00€. Es lohnt sich also.  Der Code für diese Sonderaktion lautet "friday23". 

 

Bei meinem zweiten Kooperationspartner embelly sparst du ganzjährig 10€ mit meinem persönlichen Code "heroes". 

 

Bitte beachten: Mit deinem Kauf über die Affiliate-Links unterstützt du meine völlig kostenfreie Arbeit für Betroffene auf Blog und Kanal. Du kannst die Tests aber auch gerne direkt via medivere:diagnostics, embelly etc. beziehen. 

 

Ich wünsche dir von ganzem Herzen einen diagnostischen Treffer und maximale therapeutische Erfolge

dein Thomas

 

Abbildungsverzeichnis

Abb1

Borghini R, Donato G, Alvaro D, Picarelli A. New insights in IBS-like disorders: Pandora's box has been opened; a review. Gastroenterol Hepatol Bed Bench. 2017 Spring;10(2):79-89. PMID: 28702130; PMCID: PMC5495893.

 

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