Mandeln verändern die Darmflora besser als die meisten Supplemente

Mandeln verbessern die Darmflora und sind eine tolle Unterstützung bei der Darmsanierung.
Bild: Verena Münch via pixelio.de

Wer unseren Blog oder unsere Videos verfolgt weiß, dass wir einige Faktoren ganz besonders herausheben, welche die Darmflora nachweislich zum Positiven verändern und damit einen Hauptmechanismus für das Reizdarmsyndrom außer Kraft setzen können. Dazu zählen vor allem eine sinnvolle Ernährungsumstellung, Präbiotika in Form von Lebensmitteln und Supplementen, körperliche Ertüchtigung, eine gutes Schlafverhalten und auch Stressmanagement. Wer glaubt, er könne seine Darmflora allein mittels einzelner probiotischer Stämme in Kapselform beeinflussen, der ist leider auf dem Holzweg. Dies besagen viele Studien und auch Professor Sonnenburg, eine Koryphäe im Bereich Darmflora bzw. besser: Mikrobiom, bestätigte dies noch einmal in unserem Interview.

Im Bereich Ernährungsumstellung gibt es ein paar ganz besondere Fundstücke, welche die Darmbakterien selektiv anzufüttern scheinen. Das bedeutet, dass sie probiotische bzw. nützliche Stämme zum Wachstum anregen, während dies für schädliche Stämme nicht der Fall zu sein scheint. Im Gegenteil: Ungünstige Stämme werden in ihrem Wachstum gehemmt und Stück für Stück zurückgedrängt.

 

Neben dem Supplement Bimuno (Wirkstoff: B-Galaktooligosaccharide) über dessen exzellente Studienlage wir bereits ausführlich berichtet haben, scheinen auch handelsübliche Mandeln über ähnliche Fähigkeiten zu verfügen. Dies lassen interessante Studien vermuten.

 

 


Laktobazillen- und Bifidobakterienexplosion gefällig?

 

Liu und Kollegen veröffentlichten 2014 eine interessante Arbeit, in welcher sie die Auswirkungen von täglichem Mandel- bzw. Mandelhautkonsum auf die Darmflora von gesunden Menschen beschrieben. Während die Bifidobakterien- und Laktobazillenpopulationen signifikant wuchsen, blieben die Kolibakterien annähernd gleich und Pathogene wie Clostridium perfringens wurden zurückgedrängt. Mandeln bzw. Mandelhaut scheinen also einen selektiven Effekt auf die Darmflora zu haben. Die tägliche Verzehrmenge lag bei 56g (Mandeln) bzw. 10g (Mandelhäute).

 

2016 prüften Liu und Kollegen, ob es einen Unterschied zwischen rohen und gerösteten Mandeln hinsichtlich der präbiotischen Effekte gibt. Dazu wurde u.a. auch ein Tiermodell benutzt. Beide Verzehrformen erhöhten die Zahl von u.a. Lactobazillus acidophilus und Bifidobacterium breve, während sie etwa Enterococcusbakterien zurückdrängte. Es zeigte sich eine leichte Überlegenheit der rohen Mandeln gegenüber den gerösteten hinsichtlich der Darmflora-modulierenden Eigenschaften.

 

 

Alles Mandel oder was?

 

Obwohl die Ergebnisse recht eindeutig sind und sich gerade Lactobazillen und Bifidobakterien als vielversprechende Therapeutika beim Reizdarm erwiesen haben, sollten Sie dennoch nicht gleich zur nächsten Tüte greifen. Zu bedenken ist einerseits, dass Mandeln ab einer gewissen Verzehrmenge ein starker FODMAP-Lieferant sind. Bei der Vergärung durch das Mikrobiom kann es zu Gasen und osmotischen Effekten kommen. Deshalb gilt wir für Bimuno auch eine langsame, sich steigerne Einnahmeempfehlung. Schließlich ist Ihnen nicht geholfen, wenn Sie das Projekt aufgrund von Bauchschmerzen nach einer ganzen Tüte nach nur einem Tag wieder beenden.

 

Geduld führt zum Ziel!