Vitamin-D II: Verminderte Lebensqualität bei RDS durch Mangel?

Vitamin D hilft beim Reizdarmsyndrom!
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt @ pixelio.de

In einem vergangenen Blogpost hatten wir beschrieben, dass mehr als vier von fünf(!) Betroffenen mit einem Reizdarm unter einem Vitamin-D-Mangel leiden und damit eine deutliche Risikogruppe darstellen. Dieser Themenkomplex befindet sich allerdings wissenschaftlich noch in einer Grauzone. Weder ist bekannt, warum wir eher diesen Mangel haben als "normale" Menschen (Gehen wir seltener an die frische Luft? Ist es ein Absorptionsproblem?), noch wissen wir, ob eine Supplementation auch Einflüsse auf den Reizdarm zeigt. Gewiss ist nur, dass wir durch ein ordentliches Level an Vitamin-D das Risiko für viele Krankheiten, darunter auch verschiedene Krebsleiden, Depressionen und Autoimmunstörungen, deutlich senken und die klassische Erschöpfungssymptomatik beim RDS lindern können.

 

Wie sich eine gezielte Vitamin-D-Gabe auf Reizdarmpatienten auswirkt, war nun erstmals Kern einer wissenschaftlichen Studie.

 


Neue Studie: Vitamin-D verbessert Lebensqualität bei einem Reizdarmsyndrom

In jener Untersuchung von Tazzyman und Kollegen aus dem Dezember 2015 sollte also der Effekt von Vitamin-D-Gaben auf das Reizdarmsyndrom untersucht werden. Die eigentliche Interventionsphase sollte drei randomisierte Gruppen erfassen - Vitamin D, Vitamin D plus Probiotika und eine Placebogruppe. Weiterhin wollten die Forscher herausfinden, ob Betroffene mit einem deutlichen Mangel besser bzw. anders auf die Supplemente reagierten, als Betroffene mit einem normalen Vitamin-D-Spiegel.

 

Letzteres war aber gar nicht möglich. Es zeigten so viele der Versuchspersonen mit RDS einen Mangel, dass kein Vergleichsarm zustande kam! Dabei hatte der Subtyp (Durchfall, Verstopfung, Alternierend) keinen Einfluss.

 

Bereits bei der Erhebung zeigte sich ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und einer verminderten Lebensqualität. Die wenigen Betroffenen, welche einen normalen D-Spiegel zeigten, berichteten weniger negative Wirkungen auf ihr berufliches und soziales ect. Leben. Letzteres unabhängig von der Symptomstärke. Dies scheint nicht sonderlich verwunderlich, wenn man bedenkt, welche zentrale Rolle das Vitamin bei der Entstehung und Verhütung depressiver Verstimmungen spielt.

 

Nach den 12 Wochen Intervention konnten allerdings nur leichte (nicht-signifikante) Verbesserungen der Symptome in allen drei Gruppen beobachtet werden, obwohl sich der D-Spiegel in den beiden Interventionsgruppen normalisierte.

Die Autoren empfehlen dennoch ein Screening an Reizdarmpatienten, um das Risiko von Folgeschäden zu minimieren.

 

Aus unserer Beratungspraxis kann ich berichten, dass das Vitamin-D wohl tatsächlich eher eine stimmungsaufhellende Wirkung zeigt und auf die Erschöpfungssymptome Müdigkeit, Energielosigkeit etc. einen positiven Einfluss hat. Besonders Menschen mit CFS-ähnlichen Beschwerden und/oder Verstimmungen reagieren sehr gut darauf.